Theater und Realität werden eins - Erik Hobijn

,,Wir im Westen sind ständig darauf bedacht, mögliche Gefahren zu bannen. Wir versuchen unser Leben so wohlig wie möglich einzurichten. Wir wollen stets glücklich sein." resümiert der holländische Performancekünstler Erik Hobijn. Gleich Oswald Wiener drückt er sich über Technisierung aus und fokusiert sie als verständliche und zugleich zukünftige Sprache. Er stellt nicht den Suizid auf der Bühne dar, sondern durchlebt und überlebt ihn vor dem voyeuristisch plazierten Publikum. 20 Sekunden, in denen seine selbsterschaffene Killermaschine auf ihn Feuer spuckt und just einen Wasserstrahl ihm entgegen speit.
Eine Theaterewigkeit, in der die Trennung zwischen den Künsten aufgehoben ist, Theater und Realität eins werden und Leben und Tod gleichzeitig über die Bretter tänzeln, während der Zuschauer zum meditativ inspirierten Katastrophentourist wird. In diesem Moment verlässt das Theater seinen Charakter als Zeichenträger, die Elemente Feuer und Wasser treten auf und setzen Zeichen. Mag. Gabriele Matzinger (Regieassistentin vom ,,Glücksanzug") hat Erik Hobijn ihr neues Buch gewidmet: Burning/Brennen, Erik Hobijn and his ,,Delusions of SeIfImmolation", erhältlich über ART-lST 01/606 44 85.


TRITONUS Jg. 32 I Dezember 2000/ Nr.7 - Seite 17
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